Einebenenmast
Mit nur einer Traverse ist der Einebenenmast der niedrigste Mast. Er wird besonders in Regionen mit Höhenbegrenzung eingesetzt, zum Beispiel in der Nähe von Flughäfen.
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Der Zubau regenerativer Energie und der gleichzeitig steigende Strombedarf bringen unser Verteilnetz zunehmend an seine Leistungsgrenze. Um weitere Einspeisung möglich zu machen und die Versorgungssicherheit im Bayernwerk-Netz weiterhin zu gewährleisten, werden in den kommenden Jahren viele Freileitungen im Verteilnetz optimiert, verstärkt oder ausgebaut.
Insbesondere durch die Erneuerung bestehender Leitungen, die sogenannten Ersatzneubauten, wird die Bayernwerk Netz mehr Kapazitäten für die Einspeisung erneuerbarer Energie schaffen. Bei Ersatzneubauten werden Bestandsleitungen ausgetauscht und neue, oftmals leistungsstärkere Stromleitungen in der Regel auf den bereits bestehenden Trassen errichtet.
Informieren Sie sich auf dieser Seite zu Um- und Ausbaumaßnahmen im Hochspannungsnetz (Spannungsebene 110 Kilovolt) und erfahren Sie mehr über unsere aktuellen Projekte.
Sobald eine Leitung durch eine neue ersetzt werden soll, beantragt die Bayernwerk Netz ein Verfahren nach dem Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), um eine Genehmigung für den Bau zu bekommen. Das Gesetz schreibt für Ersatzneubauten von Freileitungen ein Planfeststellungsverfahren vor. Ziel dieses Verfahrens ist es, die von den Planungen berührten Interessen abzuwägen und sie bei der Entscheidung für die Baumaßnahme einfließen zu lassen.
Das Ergebnis, der Planfeststellungsbeschluss, hat alle Belange wie Naturschutz, Landwirtschaft und privates Eigentum abzuwägen und sowohl die Argumente, die für das Bauvorhaben sprechen, als auch solche, die dagegen sind, zu berücksichtigen.
Im Planfeststellungsverfahren können sich Bürgerinnen und Bürger aktiv und frühzeitig am Planungsprozess beteiligen.
Während der Planungsphase, im Jahr vor den geplanten Bauarbeiten, untersucht die Bayernwerk Netz den Baugrund. Durch Bohrungen werden Bodenproben entnommen und später im Labor untersucht. Damit kann die Beschaffenheit des Untergrunds erfahren und ein aussagekräftiges Bodenprofil erstellt werden. Je nach Ergebnis wird entschieden, welche Mastfundamente am jeweiligen Standort geeignet sind.
Zuverlässig und standsicher tragen Maste jahrzehntelang die stromführenden Leiterseile. Um allen Anforderungen gerecht zu werden, setzt die Bayernwerk Netz GmbH für Freileitungen unterschiedliche Masttypen ein – je nachdem, ob kleinere oder schmälere Masten wirtschaftlich und für Mensch, Natur und Landschaft von Vorteil sind.
Freileitungen bestehen meist aus Stahlgitter-Masten, einem Erdseil sowie den stromführenden Leiterseilen, die über Isolatoren an den Mastquerträgern – den sogenannten Traversen – befestigt sind.
An jeder Mastspitze befindet sich ein Erdseil. In den Erdseilen fließt kein Strom. Sie schützen vor direkten Blitzeinschlägen und dienen mit integriertem Lichtwellenleiter der internen Informationsübertragung.
Auf jeder Seite des Strommastes ist in der Regel je ein Stromkreis installiert. Drei Leiterseile bilden einen Stromkreis. Die Leiterseile, die aus Aluminium mit einem Stahlkern bestehen, sind das wichtigste Element einer Freileitung, da über den Leiter der Strom übertragen wird.
Die Leiterseile sind über Isolatoren am Mast befestigt. Die Isolatoren aus Porzellan oder Kunststoff verhindern, dass Strom über die Befestigung der Leiterseile zum Mast geleitet wird.
Der gesetzliche Mindestabstand, den die Leiterseile an der tiefsten Stelle zwischen zwei Masten zum Boden einhalten müssen, bestimmt die grundsätzliche Höhe der Maste. Große landwirtschaftliche Maschinen müssen noch problemlos unter den Leitungen durchfahren können.
Sobald der Planfeststellungsbeschluss vorliegt, beginnt die Bayernwerk Netz GmbH mit dem Ersatzneubau, der sich in mehrere Bauphasen gliedert. Bevor die Bauarbeiten beginnen, werden umweltfachliche Vorbereitungen getroffen, indem etwa Amphibienschutzzäune oder Vogelkästen angebracht werden.
Zu Beginn richten die bauausführenden Firmen ein Büro und einen Lagerplatz für Maschinen, Geräte und Material ein. Nach den vorbereitenden Maßnahmen und der Baustelleneinrichtung starten die Arbeiten. Nach erfolgreichem Bauabschluss wird der Bereich der Baustelle in seinen Ursprungszustand zurückversetzt und die alte Leitung wird zurückgebaut.
Zur Erneuerung der Leitung wird etwa sechs Wochen in einer Wanderbaustelle an einem Mast gearbeitet.
Als Zufahrt zur Baustelle dienen vorhandene Straßen und Wege, die bereits asphaltiert oder geschottert sind. Solche Wege sind zur Befahrung mit den benötigten Maschinen geeignet. Als Zuwegungen von diesen Straßen und Wegen zu den Maststandorten dienen oft landwirtschaftlich genutzte Flächen. Wenn solche befahren werden müssen, werden in der Regel Baustraßen mit einer Breite von rund drei Metern angelegt. Dazu können etwa Stahlplatten oder Holzbohlen ausgelegt werden.
Während der Baumaßnahmen muss der Erdaushub zwischengelagert und die Einzelteile des Mastes müssen miteinander verschraubt werden. Dazu werden Flächen im unmittelbaren Umfeld des Maststandortes temporär genutzt. Der Boden der für diese Arbeiten benötigten Flächen wird nur in geringem Maße beansprucht.
Um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung in der Region zu gewährleisten, muss der aufliegende Stromkreis für die Dauer der Bauarbeiten in Betrieb gehalten werden. Die Stromkreise der bestehenden Freileitung können nur kurzzeitig außer Betrieb genommen werden. Daher werden neben der Leitung provisorische Maste errichtet und nach vier Seiten hin im Boden verankert. Bei den Ankern handelt es sich in der Regel um vergrabene Holzbalken, an denen Ankerseile befestigt werden.
Die Anker werden etwa zehn bis fünfzehn Meter seitlich der Maste in den Boden eingebracht. An diese provisorischen Maste werden die vorhandenen Leiterseile der Leitung übernommen. Nach der Errichtung dieser provisorischen Maste können die bestehenden alten Maste mit einem Autokran abgebaut, zerteilt und abtransportiert werden.
Fundamente sichern die Standfestigkeit der Maste und leiten die auf die Maste wirkenden Kräfte und Belastungen in den Boden ein. Der überwiegende Teil der Fundamente liegt unsichtbar unter der Erdoberfläche.
Für neu zu errichtende Maste wird in der Regel ein Plattenfundament eingebaut. Dafür wird zu Beginn eine passende Grube ausgehoben und das Mastunterteil mit den Mastfüßen in die Baugrube gestellt und ausgerichtet.
Nach Setzen der Fundamentschalungen, Aufstellen der Fußeckstiele und Flechten des Bewehrungsstahles wird der Beton eingebracht. Ist der Beton nach rund vier Wochen ausgehärtet, wird die Baugrube wieder bis zur Erdoberkante mit dem ausgehobenen Boden ausgefüllt.
Der neue Stahlgittermast besteht aus den vier Eckstielen, die durch mehrere Querstreben miteinander verbunden sind. Um Korrosion und Wettereinflüssen vorzubeugen, sind die Einzelteile aus verzinktem Stahl gefertigt. Vor Ort auf der Baustelle erfolgt die Vormontage der Querträger und der einzelnen Teile des Mastes, der sogenannten Schüsse, bevor alles miteinander verschraubt wird. Sobald eine ausreichende Druckfestigkeit nach dem Aushärten des Betonfundamentes erreicht ist, wird der neue Mast mit dem Autokran an einem Tag schussweise auf das Fundament gestellt und die Traversen werden montiert.
Zu Beginn werden die Eckstiele und die Füße miteinander verschraubt. Danach folgen die Mitte des Mastes, die Spitze und die Traversen, bevor die Isolatorketten eingebaut werden. Der neue Mast ist danach bereit für das Auflegen der Leiterseile.
Werden neue Leiterseile und Blitzschutzseile aufgezogen, werden diese auf Trommeln an den Baustandort geliefert. Jede Trommel fasst in der Regel die Seillänge eines einzelnen Leiters für einen bestimmten Teilabschnitt der Leitung. Der Seilzug erfolgt immer vom Trommelplatz (Startpunkt) zum Windenplatz (Endpunkt) eines Teilabschnittes der Leitung.
An den Querträgern aller Maste des Leitungsabschnittes sind Isolatorketten am Mast vorhanden, an denen für den Seilzug Rollen montiert wurden. Über diese Rollen wird vor dem eigentlichen Seilzug für jeden Leiter ein Vorseil aufgezogen. Die neuen Leiterseile und das Erdseil werden danach mithilfe des Vorseils und mit Winden vom Trommelstandort bis zum Windenpatz am Ende des Leitungsabschnittes auf die neuen Maste gezogen. Um den erforderlichen Seildurchhang während des Zuges zu regulieren und um den Zug des Seils bremsen zu können, ist am Beginn des Leitungsabschnittes eine Bremse bei den Seiltrommelböcken installiert.
Nach dem Seilzug werden die Leiterseile entsprechend auf die erforderlichen Durchhänge reguliert und anschließend an den Masten befestigt. In seltenen Fällen werden die bereits vorhandenen Leiterseile und das Erdseil vom Provisorium wieder an den neuen Mast übernommen.
Sobald die Leiterseile auf den neu errichteten Masten liegen, können die Provisorien zurückgebaut werden und die Baustelleneinrichtung wird abgebaut.