Sonnige Aussichten
Im Bayernwerk-Netz treiben bereits rund 300.000 Photovoltaik-Anlagen die heimische Energiezukunft voran. Ab 2009 hat der Zubau rasant zugenommen – aktuell zeichnet sich ein zweiter Solarboom ab.
„Dass PV-Anlagen im Bayernwerk-Netz einmal die Leistung von mehreren Kernkraftwerken haben, hätte man sich vor zehn Jahren nicht träumen lassen. Heute ist das Normalität“, erzählt Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsmitglied des Bayernwerks. Und es geht weiter voran. Erstmals seit 2012 lag der Zubau der PV-Anlagen im vergangenen Jahr wieder über 600 Megawatt jährlich. „Erneuerbare Energie ist eine bayerische Erfolgsstory. In unserem Energienetz liegt ihr Anteil mittlerweile bei 70 Prozent. Der erste Abschnitt der Energiewende ist gelungen. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel“, betont Dr. Egon Leo Westphal. Denn die Energiewende sei auch eine Technologiewende. Anlässlich des Tags der erneuerbaren Energie am 24. April 2021 blickten Mitarbeiter des Bayernwerks auf eine besondere Erfolgsstory zurück: den Siegeszug der bayerischen Photovoltaik. Ab 2009 ging der Zubau von PV-Anlagen insbesondere im Netzgebiet des Bayernwerks „durch die Decke“. Innerhalb von nur drei Jahren stieg die Zahl der PV-Anlagen auf über 100.000. Bis heute hat das Unternehmen über 300.000 PV-Anlagen an sein Energienetz angeschlossen. Und aktuell zeichnet sich ein neuer Solarboom ab.
Energienetz ist Technologieträger
„Ohne intelligente und sichere Energienetze gibt es keine Energiewende. Ohne Energiewende gibt es keine klimaneutrale Zukunft. Deshalb forcieren wir Netzausbau, technologische Entwicklung und Digitalisierung“, erklärt der Bayernwerk-Vorstand. Mit intensivem Netzausbau schaffe man im Netz die nötige Kapazität für die hohe Einspeiseleistung der erneuerbaren Energieanlagen. Durch intelligente Netztechnologie könne man diese Kapazitäten hocheffizient nutzen. Und Digitalisierung sei der Schlüssel, um die Energiewelt von heute und morgen zu vernetzen und so regional wie möglich zu gestalten.
Nachhaltige Versorgung
Die Menschen werden immer mehr zum Teil des Energiesystems. Sie erzeugen mit eigenen Anlagen Strom, nutzen diesen selbst, speichern ihn in eigenen Anlagen, fahren Elektrofahrzeuge und stellen ihre Speicher- und Erzeugungs-Kapazitäten dem Markt zur Verfügung. „Damit wird Energieversorgung immer regionaler, lokaler und umso nachhaltiger. Sie wird jedoch auch viel kleinteiliger und komplexer. Netzsteuerung und Netzbetrieb erfordern hochinnovative Lösungen. Denn am Ende muss eines reibungslos funktionieren: eine sichere Versorgung der Menschen mit Energie“, fasst Dr. Egon Leo Westphal zusammen.
Spitzenreiter Niederbayern
Bei erneuerbaren Energien im Netz des Bayernwerks ist Niederbayern Spitzenreiter. Das liegt vor allem an den knapp 100.000 niederbayerischen Photovoltaik-Anlagen. Die fränkischen Regierungsbezirke zeigten in den letzten beiden Jahren einen starken Zubau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen. Auch in Unterfranken hat PV den höchsten Anteil, Windenergie rund ein Drittel. Und in Oberfranken rückt Windenergie in puncto Einspeiseleistung gleichauf mit Photovoltaik. In der Oberpfalz überwiegt klar die PV-Einspeisung. Wind und Biomasse haben dort einen Anteil von jeweils rund 20 Prozent. Oberbayern ist Niederbayern auf den Fersen. Neben Photovoltaik und Wasserkraft hat dort auch Biomasse mit über 30 Prozent einen hohen Anteil an regenerativer Einspeisung.
Mit seinen Energienetzen versorgt das Bayernwerk rund sieben Millionen Menschen in den ländlichen Regionen Unterfrankens, Oberfrankens, der Oberpfalz, Niederbayerns und Oberbayerns.