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Kabelleitungsbaustelle

Update zum Baufortschritt

Bauinfo Kleinschwabhausen - Oberbachern

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zum Baufortschritt der 110-kV-Kabelleitung zwischen den Umspannwerken Kleinschwabhausen und Oberbachern.

 

Bauinfo Dezember 2024

Baufortschritt

Die Bayernwerk Netz hat an der Erdkabelleitung zwischen Kleinschwabhausen und Oberbachern tatkräftig weitergebaut. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. Nach einer arbeitsintensiven Phase sind nun fast auf der gesamten Strecke zwischen dem Umspannwerk Kleinschwabhausen und dem Umspannwerk Oberbachern die Lehrrohre verlegt. Lediglich zwei kleine Abschnitte stehen im kommenden Jahr noch an: ein kurzes Teilstück, das die Bahngleise bei Arnbach unterirdisch queren wird, und die letzten 50 Meter vor dem Umspannwerk in Kleinschwabhausen.
Die Bauteams meisterten Anfang November technische Herausforderungen: Bei der ersten Querung der Bahngleise vor dem Umspannwerk Oberbachern war besondere Umsicht gefragt. Denn beim Unterqueren von Bahngleisen im laufenden Betrieb darf nichts schief gehen. Außerdem kam im Bereich der Glonn bei Arnbach wegen des hohen Grundwasserspiegels eine besondere Bauweise zum Einsatz: das Pflug-Verfahren.

Leitungsbau unter Schienen bei laufendem Bahnbetrieb

Auf ihrem Weg von Kleinschwabhausen nach Oberbachern kreuzt die Erdkabelleitung an zwei Stellen die Gleise der Deutschen Bahn. Die sechs Leerrohre müssen das Gleisbett unterqueren, während darüber die Züge fahren. Damit der Bahnverkehr trotz Bauarbeiten reibungslos weiterlaufen kann und sich der Boden unter den Schienen nicht absetzt, nutzt die Baufirma ein spezielles Verfahren, den Pilotrohrvortrieb. Dabei wird zunächst ein Pilotrohr unter den Gleisen hindurchgetrieben. Entlang des Pilotrohrs wird dabei das eigentliche Mantelrohr nachgeschoben und das Pilotrohr wieder entfernt. Dabei ist Fingerspitzengefühl gefordert: Der Bohrer bewegt sich sehr präzise und nur mit minimalen Bewegungen, wodurch sich der Boden rund um das Mantelrohr nicht absetzt. Ein Sachverständiger begleitet diese besonderen Arbeitsschritte. In der ersten Novemberwoche hat das Bau-Team die Rohre unter den Schienen beim Umspannwerk Oberbachern erfolgreich verlegt. Nächstes Jahr folgt die Querungsstelle bei Arnbach.

Ein Blick in die Baugrube an den Bahngleisen

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  • Vor der eigentlichen Bohrung treibt ein Pressbohrgerät zunächst ein schmales Pilotrohr durch den Boden.

    Foto: Bayernwerk Netz GmbH/Wolfgang Geyer

  • Direkt nach dem Pilotrohr folgt das größere Mantelrohr, in dem später die Hochspannungskabel verlegt werden.

    Foto: Bayernwerk Netz GmbH/Wolfgang Geyer

  • Im Inneren des Mantelrohres liegt ein Bohrer, der durch feine und präzise Bewegungen Platz für das Mantelrohr schafft.

    Foto: Bayernwerk Netz GmbH/Wolfgang Geyer

Pflug-Verfahren entlang der Glonn

Auch zwischen der Glonn und der Bahnlinie bei Arnbach ging es Anfang November voran. Die Herausforderung: Da es im Sommer in der Region viel geregnet hat, ist der Grundwasserpegel ungewöhnlich hoch. Es steht an der Glonn rund einen Meter unter der Erdoberkante an. Daher wäre es schwierig und aufwendig gewesen, die Rohre in einem offenen Kabelgraben zu verlegen, denn der hätte sich mit Grundwasser gefüllt. Für diesen Spezialfall bietet ein besonderes Bau-Verfahren die Lösung: das Pflug-Verfahren. Der Pflug wird entlang der Leitungstrasse gezogen und bringt mit einem Pflugschwert die Rohre direkt in den Boden ein. Dafür muss kein Graben ausgehoben werden. Dieses Verfahren hatte das Bau-Team beim Informationsabend am 10. April 2024 in Stetten als mögliche Alternative zum offenen Grabenbau vorgestellt.

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  • Der Pflug fädelt die Rohre auf und führt sie als Dreierbündel in die Erde.

    Foto: Bayernwerk Netz GmbH/Wolfgang Geyer

  • Das Pflugschwert verdrängt das Erdreich und schafft Platz für die Rohre. Es entsteht ein Verlegeschacht, in den die Rohre über eine Einführung eingezogen werden.

    Foto: Bayernwerk Netz GmbH/Wolfgang Geyer

  • Ein Bagger drückt das Erdreich nach dem Pflügen wieder vorsichtig an.

    Foto: Bayernwerk Netz GmbH/Wolfgang Geyer

Winterruhe von Amphibien und Reptilien

Mit dem Abschluss der Bauarbeiten für dieses Jahr stehen nun nicht nur die Baugeräte still, sondern auch Amphibien und Reptilien gehen in ihre Winterruhe. Die Wanderzäune für Frösche, Kröten und Salamander, die in Abstimmung mit den Umweltbehörden im Bereich der Baustelle stehen, haben die Experten für die ökologische Baubegleitung daher jetzt abgebaut. Sobald es im kommenden Jahr mit dem Kabelzug weitergeht, bringen sie die Schutzzäune in den erforderlichen Bereichen wieder an.

Ausblick auf 2025

Die Bayernwerk Netz prüft Anfang März die Hochspannungskabel und nimmt sie im Kabelwerk ab. Danach machen sich die Kabeltrommeln auf den Weg in den Landkreis Dachau. Im Frühling gehen auch die Bauarbeiten weiter: Ab Anfang März entstehen die Muffengruben. Von hier aus ziehen die Bauarbeiter die Kabel in die Leerrohre ein. Um die einzelnen Kabelabschnitte miteinander zu verbinden, werden sie an den Enden bis zum stromführenden Leiter abgeschält, zusammengeklemmt und mit einem gemeinsamen Schutzmantel versehen. Solche Kabelverbindungen heißen Muffen. Bei der Montage wird zum Schutz vor Nässe und Schmutz in einer Einhausung im Kabelgraben gearbeitet. Dieser sogenannte Muffenverbau wird danach vollständig zurückgebaut und der Kabelgraben wird auch an den Muffengruben wieder mit Erdreich befüllt.

 

Bauinfo August 2024

Baufortschritt

Der Bau der Kabelleitung schreitet seit dem Baubeginn im April zügig voran. Auf über der Hälfte der Strecke sind bereits Leerrohre verlegt. Ab September können nach Ende der Bauzeitenbeschränkung weitere Abschnitte in Angriff genommen werden.

Von der bereits gebauten Strecke entfallen etwa 7,5 Kilometer auf den nördlichen Bauabschnitt zwischen dem Umspannwerk Kleinschwabhausen und Hirtlbach, etwa 3,3 Kilometer auf den südlichen Abschnitt zwischen Arnbach und dem Umspannwerk Oberbachern. Dort hat die von der Bayernwerk Netz beauftragte Arbeitsgemeinschaft aus den Baufirmen Pfaffinger und Markgraf bereits Leerrohre verlegt, in die später die Kabel eingezogen werden. Bis Ende des Jahres sollen nahezu auf der gesamten Trasse Rohre verlegt sein.

Die Bauarbeiter bringen die Leerrohre in offener Bauweise ein. Dabei tragen sie im ersten Schritt den Oberboden auf einer Strecke von circa einem Kilometer ab und lagern ihn separat. Dann heben sie den Kabelgraben mit einer Tiefe von rund 1,75 Metern aus, verlegen die Leerrohre und füllen den Graben wieder. Später werden in die Leerrohre die Erdkabel eingezogen. Die Baufirmen schaffen so pro Tag etwa 100 bis 300 Meter Strecke, je nach Witterung und Beschaffenheit des Bodens. 

Verlegung der Leerrohre
Verlegung der Leerrohre im ausgehobenen Kabelgraben zur Vorbereitung der Erdkabel-Installation. Foto: Bayernwerk Netz GmbH

Wo die Trasse Straßen oder Gewässer quert, kommt ein besonderes Verfahren zum Einsatz: die Horizontalspülbohrung. Ein Spülbohrgerät bohrt einen unterirdischen Kanal, weitet ihn auf und bringt im Rückzug das Leerrohr ein. So bleiben der Oberboden und die darauf laufende Straße unberührt. 

Spülbohrgerät
Das Spülbohrgerät bohrt einen unterirdischen Kanal. Foto: Bayernwerk Netz GmbH

Zielgrube der Spülbohrung
Zielgrube der Spülbohrung unter der Augsburger Straße in Schwabhausen. Foto: Bayernwerk Netz GmbH

Bodenschutz und Starkregen

Das ungewöhnlich nasse Jahr und mehrfache Starkregenereignisse haben die Bauarbeiten auf die Probe gestellt: Ist der Boden sehr feucht, setzen ihm Baggerarbeiten stärker zu.

Deshalb hat die Bauprojektleitung mehrfach entschieden, die Baustelle so lange ruhen zu lassen, bis das Erdreich wieder entsprechend abgetrocknet war. Ehe Baufahrzeuge und Arbeiter den Boden wieder beanspruchen, prüft nach einer solchen Abtrocknungsphase eine unabhängige bodenkundliche Baubegleitung, ob der Boden widerstandsfähig genug für die Befahrung ist. 

 

Bauzeitenbeschränkung und Artenschutz

Die Kabeltrasse führt durch Wiesen und Felder, in denen verschiedene Tierarten zuhause sind. Dazu gehört zum Beispiel die Feldlerche. Ein weiterer besonderer Bewohner der Wiesen rund um die Glonn ist der Kiebitz, ein auffälliger Vogel mit schwarz-weißem Gefieder und einer markanten Federhaube. Beide Arten brüten versteckt zwischen Gräsern und Halmen auf dem Boden. Um sie bei der Aufzucht ihrer Jungen nicht zu stören, hat die Bayernwerk Netz in Absprache mit der Regierung von Oberbayern und der Naturschutzbehörde besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen:

  1. Prüfung möglicher Lebensräume durch einen Ornithologen vor Baubeginn
  2. Keine Bauarbeiten in Gebieten mit nachgewiesenem Vorkommen von Lerche und Kiebitz vor dem Ende der Brutzeit am 31. August.

Wenn die jungen Vögel ihre Nester verlassen haben, kann der Tiefbau in diesen Bereichen beginnen.

Vergrämungsmaßnahmen
Vergrämungsmaßnahmen wie Flatterbänder zum Schutz von Vögeln. Foto: Bayernwerk Netz GmbH

Kiebitz
Kiebitz. Foto: iStock

 

Die beiden Bauprojektleiter Bernd Igelbüscher und Claus Pfaffenberger steuern den Bau für die Bayernwerk Netz GmbH. Sie stehen Ihnen bei Fragen rund um das Projekt gerne zur Verfügung.

Foto: Bayernwerk Netz GmbH

Letzte Aktualisierung am 03.12.2024